Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügen grundsätzlich über eine digitale Basisausstattung. Doch insbesondere das Pandemie-bedingte Homeschooling hat es gezeigt: Es gibt noch erheblichen Nachholbedarf! Das Thema digitale Bildung steht daher derzeit im Mittelpunkt der Bildungsoffensiven. Zwar besitzen Schulen insgesamt immer mehr Laptops, Computer oder Tablets, die von Schülern auch intensiver genutzt werden. Doch die Medienkompetenz ist insgesamt eher gering, vor allem an sogenannten „Nachzügler“-Schulen. Laut der Studie „Digitalisierung im Schulsystem“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gelten aktuell nur zwölf Prozent der deutschen Schulen als Vorreiter. Ein Drittel hinkt der Digitalisierung hingegen deutlich hinterher.
Die von Canon in Auftrag gegebene ICD-Studie Education Industry Primer macht deutlich, dass Schüler in Europa im Gegensatz zu ihren Lehrern häufiger das Internet nutzen, sei es mit Smartphones, Laptops und Netbooks oder Tablets. Sie sind öfter in sozialen Netzwerken unterwegs, schicken und lesen mehr E-Mails und konsumieren eher Videos, Bilder, Musik, Nachrichten oder E-Books. Gerade die sozialen Medien haben die Lernerfahrung verändert: Schüler und Lehrer können dadurch in Gruppenprojekten und bei Hausaufgaben interagieren.
Auch wenn Schulen der Primär- und Sekundarstufe in Europa im Vergleich zu weiterführenden Bildungseinrichtungen wie Universitäten eher in Hardware wie interaktive Whiteboards, Desktops und Laptops sowie Lerninhalte und eine gute Internetverbindung investieren, müssen die Schweiz sowie Österreich und Deutschland noch durch gezielte Bildungsoffensiven nachziehen.
So hat z. B. die bereits erwähnte GEW-Studie ergeben, dass in Deutschland zwar digitale Medien längst angekommen sind, die technische Ausstattung jedoch zu wünschen übrig lässt: Demnach sind Computer und Laptops, Beamer und Digitalkameras in Schulen vorhanden, doch die Anzahl der Endgeräte und Softwarelizenzen ist unzureichend. Laut BITKOM schreitet die Digitalisierung in Schulen nach Meinung der Eltern in acht von zehn Fällen zu langsam voran.