Vom Professor zum Coach – Hochschullehre im Wandel

Mit der Digitalisierung an Hochschulen werden vor allem neue Lernformen, Technologien und Vernetzung thematisiert. Doch die digitale Transformation verändert auch die Lehre und den Alltag von Dozierenden an Universitäten. Wie können Lehrkräfte den Anforderungen des neuen Lehrens gerecht werden und warum müssen sie ihr Rollenverständnis neu definieren?

Canon, ein führender Anbieter moderner Bildungstechnologie, richtet sein Augenmerk auch auf das Personal an Hochschulen und berät sie dabei, ihre didaktischen Potenziale bestmöglich zu nutzen und so die Lehre zeitgemäß zu verbessern.

Geringer Einsatz digitaler Lehrformen

Das Angebot an neuen Lehrformen wächst, doch es bleibt weitgehend ungenutzt, auch wenn viele Hochschulen bereits mit einer modernen Infrastruktur ausgestattet sind. Das liegt mit daran, dass nicht alle Lehrkräfte an Hochschulen mit der didaktischen Anwendung von Medientechnologie vertraut sind. Zwar vereinfachen digitale Elemente wie Präsentationstools oder elektronisch verfügbare Materialien die Lehre. Doch wenn es um innovative Lehrformen mit Videos, Simulationen oder Tablets geht, verbinden Dozierende die digitalen Formate meist mit rechtlichen Herausforderungen und höherem Vorbereitungsaufwand – so produziert bislang nur ein Bruchteil die eigene Vorlesungsreihe im Videoformat oder nutzt MOOCs.

Auswirkungen für Lehrkräfte

Bei der Anwendung digitaler Lehrformen zur Verbesserung der Lehre vertrauen mehr als die Hälfte der Hochschulmanager auf Dozenten und Professoren – eine Erwartungshaltung, die ohne konkrete Strategie viele Lehrkräfte überfordern kann. Zudem bedeutet es zunächst einmal einen zeitlichen Mehraufwand, wenn diese digitale Lehrmethoden umsetzen sollen: Sie müssen Lehrmaterialien nicht nur neu konzipieren, sondern auch neu aufbereiten und Lehrveranstaltungen sowie Prüfungsformen und Literatur für Studierende darauf abstimmen.

Make a Change! Wie Sie den Weg zur digitalen Schule gestalten

Der digitale Wandel bietet ganz neue Bildungschancen. Doch der Weg zur Schule 4.0 geht einher mit monetärem und zeitlichem Aufwand. Zudem gilt es, Prozesse neu zu definieren und das Kollegium optimal auf das Projekt „digitale Schule“ vorzubereiten."

Vom Dozierenden zum Lernbegleiter

Weil sich mit der Digitalisierung die Art und Weise der Wissensvermittlung wandelt, ändern sich auch die Aufgaben von Lehrkräften: Studierende erhalten durch digitale Technologien mehr Möglichkeiten, zeit- und ortsunabhängig sowie eigenverantwortlich zu lernen. Damit wachsen Lehrende aus ihrer charakteristischen Rolle des Forschers und Lehrenden heraus und verstehen sich zunehmend als Coaches, Mentoren, Lernbegleiter und Content Creators.

Der Bildungstechnologieexperte Canon weist vor allem auf den Aufbau neuer Kompetenzen hin, die in diesem Zusammenhang entscheidend sind, um digitale Inhalte aufzubereiten – es braucht nicht nur das technische Verständnis z. B. für die Produktion von Lernvideos, sondern auch eine Vorstellung davon, die neuen Lernmedien anhand der jeweiligen Inhalte passend auszuwählen und didaktisch sinnvoll einzusetzen. Das neue Rollenverständnis impliziert aber auch, Diskussionen zu leiten oder Studierende zu motivieren sowie deren Wissen professionell zu publizieren und ihre Problemlösungskompetenz zu unterstützen. In Präsenz-
veranstaltungen geht es dann mehr darum, Wissen zu vertiefen, das sich Studierende zuvor selbst über digitale Wege angeeignet haben.

Nutzung didaktischer Potenziale

Um den aktuellen Anforderungen in der Lehre gerecht zu werden, empfiehlt Canon zum einen, nicht nur das Verständnis für Technik zu fördern, sondern auch Bildungskonzepte und damit verbundene Möglichkeiten neu zu denken und offen für digitale Technologien zu bleiben. Ein Verständnis digitaler Kompetenzen sollte daher z. B. auch den Umgang mit Online-Kommunikation und kollaborativem Arbeiten berücksichtigen. Ebenso wichtig sind darüber hinaus Themen wie Sicherheit, digitale Identität, rechtliche Aspekte sowie die Auseinandersetzung mit der Erstellung und Publikation digitaler Inhalte. Wenn es um die Anwendung neuer Bildungstechnologie geht, sollte immer auch der damit verbundene Zweck eine Rolle spielen, damit didaktische Potenziale so gut wie möglich genutzt werden können.

Zum anderen unterstützen aktivierende Lehrkonzepte wie Inverted Classrooms oder Peer Instruction das eigenständige Lernen von Studierenden. Dozierende können diese Konzepte dann gezielt in Blended-Learning-Ansätzen mit Präsenzphasen kombinieren, um Sonderfälle zu besprechen, Fragen zu beantworten und dadurch die Lernergebnisse zu verbessern. Universitäten, die solche Lehrkonzepte einführen wollen, können sich dazu z. B. an Canon wenden – der Experte steht Verantwortlichen bei Fragen rund um den Wandel der Hochschullehre zur Verfügung und kann zugleich den Bedarf an intelligenter Hardware für neue Lehrmethoden abdecken.