Fördergelder für Schulen beantragen: So geht’s!

Digitalisierung ist kein Zustand, sondern ein Prozess – dessen ist sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewusst. Jetzt will es Starthilfe leisten: Mit dem sogenannten „DigitalPakt Schule“ soll via Fördergeldern die infrastrukturelle Grundlage für nachhaltige digitale Bildung entstehen. Wenn eine Schule profitieren will, muss sie einen strategischen Plan ihrer digitalen Zukunft vorweisen.

„Die digitale Lebenswirklichkeit, die junge Menschen im Alltag erleben, muss endlich auch in deutschen Schulen abgebildet werden“, fordert Bitkom-Präsident Achim Berg . Genauso wie die Wirtschaft von Vernetzung und digitaler Kommunikation inspiriert wird, bedarf es innovativer und kreativer Methoden im Bildungssektor. Die Grundvoraussetzung für den „Digital Classroom“: Schnelles Internet, solide IT-Architektur, entsprechende Hardware und Medienkompetenz.

Die Digitalisierung kommt in die Schulen

Digitale Bildungslösungen schaffen laut BMBF nicht nur neue Lernformen, neue Arten der Zusammenarbeit und ein besseres Verständnis für abstrakte Themen. Sie begegnen gleichzeitig der steigenden Vielfalt von Schülern, indem sie Lernfortschritte individuell erfassen und gestalten. Jeder dritte Lehrer beurteilt jedoch die IT-Ausstattung in Schulen als mangelhaft oder ungenügend – über alle Schultypen hinweg . Dabei würde jeder zweite Lehrer gerne häufiger mit digitalen Medien arbeiten . Auch die deutschen Bürger fordern mehrheitlich eine Erweiterung der Digitalkompetenzen, Ausbau der Infrastruktur sowie Investitionen in Digitaltechnik.

Bund und Länder machen Wege frei

Mit dem „DigitalPakt Schule“, einem Förderprogramm von Bund und Ländern , sollen finanzielle Mittel zum Aufbau digitaler Bildungsinfrastrukturen bereitgestellt sowie pädagogische Konzepte zur Qualifizierung von Lehrkräften realisiert werden. Auch Betrieb und Wartung der IT-Lösungen soll gesichert werden. Damit setzt er an den entscheidenden drei Säulen an, die den „Digital Classroom“ tragen: Hardware, Didaktik und Kompetenzausbau.

Mehr als fünf Milliarden Euro sollen planmäßig inklusive Eigenanteil der Länder zur Verfügung stehen. Das würde konkret für jede der rund 40.000 Schulen in Deutschland 137.000 Euro pro Schule oder 500 Euro pro Schüler bedeuten. Finanziert soll das aus einem neuen Digitalinfrastrukturfonds werden. Die Mittel muss jeder Schulträger dann beim Land beantragen. Jedoch steht der „DigitalPakt Schule“ aktuell noch in der Diskussion, da der Bund damit in die Länderhoheit in Bezug auf die Bildungspolitik eingreifen könnte. Schulen müssen hier noch abwarten, bis politische Entscheidungen gefallen sind.

Technik allein hilft nicht

Der Digitalpakt ist nicht nur auf technologische Anschaffungen ausgelegt, sondern verlangt nach pädagogischen Konzepten zur Implementierung und dem Umgang mit den neuen Medien. Technik allein schafft noch keine Bildung. Keine Förderung ohne Qualifizierung – so die Devise des BMBF. Der Bund schafft die technischen Voraussetzungen, Länder und Schulen müssen sich um die entsprechende Strategie kümmern.

Eine Aussicht auf Fördergelder haben staatlich anerkannte, allgemein- oder berufsbildende Schulen inklusive sonderpädagogischer Einrichtungen. Zusätzlich ist eine Art Bestandsaufnahme der aktuellen Internetanbindung sowie die Einreichung eines Medienentwicklungsplans (MEP) verpflichtend. Letzterer kann bereits heute erstellt werden, damit die Beantragung der Fördergelder zum Erfolg führt. „Nur wenn der Aufbau von digitalen Lerninfrastrukturen durch passende pädagogische Konzepte flankiert wird, zahlen sich die Investitionen auch langfristig aus“, so das BMBF .
Der Medienentwicklungsplan

Hochschule der Zukunft

Hochschulen müssen sich zu smarten Bildungsinstituten entwickeln. Digitalisierung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg: Vernetzung macht kollaborativer, Automatisierung führt zu Effizienzgewinnen. Davon profitieren Studium, Forschung und Verwaltung.

Der MEP ist als technisch-pädagogisches Bildungskonzept ist das Herz des „DigitalPakts Schule“ und begreift Medienentwicklung als Teil der Schulentwicklung. Seine Erstellung ist der Teil des Pakts, den die Schulen erfüllen müssen. Diese können bereits heute mit der Ausarbeitung eines solchen Plans beginnen, um die Entwicklung schneller voranzutreiben. Der MEP verweist auf die IT-Ausstattung, für die Fördergelder beantragt werden – inklusive der Konzepte zur Weiterbildung der Lehrkräfte sowie Implementierung, Betrieb und Wartung der IT.
Damit ein fundierter Medienentwicklungsplan bei der Beantragung vorgelegt werden kann, müssen (Hoch-)Schulen sich Gedanken um Medienbildung, die benötigte Ausstattung und schließlich die geplanten Fortbildungen machen.

Part 1: Das Medienbildungskonzept

Am Anfang steht die Frage danach, was die neuen IT-Lösungen für den Unterricht genau leisten sollen. Verbesserung der Kooperation, Anregung der Kreativität oder die Vermittlung berufsrelevanter Skills? Eine Analyse des Status Quo der Schüler- und Personalstruktur sowie der bisherigen Mediennutzung ist nötig, um aus diesem den gewünschten Ist-Zustand mit den nötigen Maßnahmen abzuleiten. Wichtig ist die Bestimmung geeigneter Kennzahlen, die den Erfolg dieser Maßnahmen messen – beispielsweise Lernfortschritt oder Zusammenarbeit im Unterricht. Das Medienbildungskonzept wird unter Beteiligung aller Lehrkräfte, aber unter der Federführung von Schul- und Fachbereichsleitern erstellt.

Part 2: Das Ausstattungskonzept

Nun geht es um die konkrete Technik, die die Strategie des Medienbildungskonzepts unterstützen soll. Dazu gehört die Kalkulation der Kosten für die Anschaffung, Implementierung, aber auch Wartung und Service der IT. Verantwortlich für das Konzept sind Schul- und Fachbereichsleiter sowie IT-Beauftragte.

In dieser frühen Konzeptions- und Planungsphase lohnt es sich besonders, eng mit einem ganzheitlichen Lösungsanbieter zusammenzuarbeiten, der Schulen bei der Argumentation für den Medienentwicklungsplan unterstützt. So kann das gesamte Konzept auf Hardware aufgebaut werden, die konkret auf die Bedürfnisse im Bildungssektor zugeschnitten ist. Das hat auch den Vorteil, dass der technische Bedarf direkt anhand konkreter Zahlen verdeutlicht werden kann. Auch bestehende Projektberichte, Erfahrungs- und Nutzwerte sowie Praxisbeispiele stützen die Argumentation.

Part 3: Das Fortbildungskonzept

Auch die beste Technik läuft ins Leere, wenn niemand damit umgehen kann. Deshalb liegt ein weiterer wichtiger Fokus des MEP auf der Planung von Medienkompetenztrainings. Es gilt konkret darzulegen, wie der Wissenszuwachs der Lehrkräfte nachhaltig sichergestellt wird. Die Verantwortlichkeiten hierfür liegen bei Schul- und IT-Leitern in Zusammenarbeit mit Qualifizierungs- oder IT-Anbietern. Die Herausforderung dabei: Genau diejenigen Weiterbildungsangebote finden, die zu den Eigenschaften der gekauften Hardware sowie zum pädagogischen Konzept passen. Dabei ist wichtig, dass Einkauf, Installation und Weiterbildung möglichst parallel stattfinden, damit der „Digital Classroom“ unmittelbar umgesetzt wird. Das ist nicht nur ein enormer organisatorischer, sondern auch finanzieller Aufwand.

Canon, einziger Anbieter der Weiterbildungen, lässt Lehrkräfte dabei nicht alleine und schult sie im alltäglichen Umgang mit den neuen digitalen Medien. Hardware und Training kommen somit aus einer Hand. Das erleichtert die Koordination erheblich.

Fazit – Frühe Vorbereitung siegt

Der „DigitalPakt Schule“ wird wohl kommen. Für Schulen bietet sich dadurch die einmalige Chance, ihren individuellen Weg in die Digitalisierung zu bestreiten. Zwar gibt es aktuell noch politische Hürden zu überwinden. Nichtsdestotrotz sind Schulen aber gut beraten, die ausstehende Zeit für die Entwicklung eines Medienentwicklungsplans zu nutzen – am besten mit der Unterstützung von Digitalisierungsexperten wie Canon.

Wie konzipiert man einen MEP? Lesen Sie dazu: „How-to-Guide: Ihr Weg zum Medienentwicklungsplan“

Welche Rolle spielt Canon bei der Erstellung eines MEP? Lesen Sie dazu: „Medienentwicklungsplan: Digitalisierung mit Weitblick“

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